Skoliosetherapie – Dank individueller Lösungen auf dem aktuellen Stand der Technik zu mehr Lebensqualität.

Skoliosetherapie

Als Skoliose bezeichnet man eine Seitenverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelkörper, die nicht mehr vollständig aufgerichtet werden können. Die Wirbelsäule kann, vor allem im Wachstumsalter, mithilfe eines individuell angepassten Korsetts gut korrigiert werden. In enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt erarbeiten wir einen individuellen Versorgungsplan und begleiten Sie kontinuierlich in regelmäßigen Kontrollen.

Ablauf einer Skolioseversorgung

  • Anfertigung von Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule durch den behandelnden Arzt bei Skoliose-Verdacht
  • Erstellung eines radiologischen Befunds durch Messung des Krümmungsverlauf bzgl. der „Seitenverbiegung nach Cobb“ (Schweregrad der Skoliose)
  • Festlegung des notwendigen Korsetttyps in Absprache mit dem behandelnden Arzt
  • Korsettanfertigung mithilfe eines Gipsabdrucks, der Röntgenbilder und des Befundberichtes
  • Ziel einer 24-Stunden-Tragephase nach Eingewöhnungszeit
  • Unterstützung der Korsett-Korrekturfunktion durch physiotherapeutische Behandungen
  • regelmäßige Kontrolle und Anpassung alle 4-6 Wochen notwendig

Ihr Ansprechpartner

Christina Kolbe
Teamleiterin Orthopädietechnik

Diplom-Orthopädietechnikermeisterin

E-Mail: c.kolbe@bos-erfurt.de

Tel: (0361) 4377-120

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IDIOPATHISCHE SKOLIOSE

Die mit Abstand häufigste Form einer Wirbelsäulenverkrümmung ist die idiopathische Skoliose.  80-90 % der Betroffenen gehören zu dieser Gruppe, die Ursachen sind unbekannt. Bei Mädchen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren kommt die idiopathische Skoliose häufiger vor als bei Jungen. In  Wachstumsphasen ist eine Skoliose besonders auffällig. Eine deutlich reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit sowie Einschränkung der Lebensqualität können die Folgen sein. In diesem jungen Alter ist die Wirbelsäule in ihrem Wachstum noch formbar und kann mithilfe eines individuell angepassten Korsetts korrigiert werden.

Das Chêneau-Korsett

Ein Chêneau-Korsett, auch Derotationskorsett genannt, regt durch gezielte Stimulation den Körper an, sich selbst aufzurichten. Das Korsett ist asymmetrisch gebaut und besteht aus elastischem Kunststoff. Die dreidimensionale Bauform erzeugt einen spürbaren Druck auf den Körper und bietet darüber hinaus ausreichend Platz, damit sich die Wirbelsäule anatomisch korrekt entwickeln kann. Die Wirkung wird hierbei vor allem durch die Atmung gesteuert.

NEUROMUSKULÄRE SKOLIOSE

Bei der neuromuskulären Skoliose liegt eine meist den gesamten Körper betreffende Erkrankung vor, welche die Muskeln, das Gehirn, das Rückenmark oder die Nerven betrifft. Dabei ist das Zusammenspiel von Muskeln, Nerven- und Skelettsystem und schließlich das Wachstum der Wirbelsäule gestört. Die Muskulatur kann nicht die nötige Kraft aufbringen, um einer Deformation der Wirbelsäule aufgrund der Schwerkraft entgegen zu wirken. Diese Form der Skoliose schreitet auch nach dem Wachstumsabschluss weiter fort. Um Folgeindikationen zu vermeiden, ist eine frühzeitige Versorgung notwendig.

Das Neuro-Korsett

Dieses Korsett hat die Aufgabe den Rumpf im Sitzen und Stehen zu stabilisieren. Um zusätzlichen Druckschmerz zu minimieren, arbeiten wir bei der Versorgung möglichst großflächig und nicht mit Druck- und Korrekturpunkten wie bei der idiopathischen Skoliose. Das Neuro-Korsett soll eine stützende Wirkung erfüllen und so die Autonomie des Patienten verbessern, sowie das Voranschreiten der Skoliose vermeiden. Zusätzlich wird eine Verbesserung der Kopfkontrolle erzielt.

mögliche Indikationen:

  • ICP in allen Ausprägungen
  • Rett-Syndrom
  • Spinabifida
  • Muskeldystrophie
  • Prader-Willi-Syndrom
  • Osteogenesis